Die maritimen Gemälde
Einführung
Meine Kindheit als Sohn eines Seeoffiziers in Bremerhaven, New York und Hamburg hat mich früh im maritimen Sinne geprägt. In den Häfen sah ich neue und ältere Schiffe, deren Architektur die Schiffbaukunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegelte. Zweckbauten zwar, aber man erkannte in ihnen oft die„Handschriften“ ihrer Erbauer: geschwungene Rumpflinien, hoch aufragend das Vorschiff, das Seetüchtigkeit vermittelte, Masten und Schornsteine, harmonierende Farbgebung und der Gesamteindruck von Kraft und – mehr oder weniger – Geschwindigkeit. Jedes Schiff eine eigene Persönlichkeit!
Sobald ich einen Griffel halten konnte, zeichnete ich Schiffe. Das hat sich mein Leben lang nicht geändert. Frühe Versuche mit Malerei folgten, bis das Musikmachen, das ich für mich entdeckte, das Graphische fast fünfzig Jahre lang verdrängte. In den 1990er Jahren flackerte der Wunsch zu Malen wieder auf, aber erst seit ich im Jahr 2018 das Musikmachen endgültig aufgab,
war ausreichend Zeit, mich intensiv mit der maritimen Malerei zu beschäftigen.
war ausreichend Zeit, mich intensiv mit der maritimen Malerei zu beschäftigen.
Seitdem sind über 150 Gemälde entstanden. Fast alle Bilder haben Schifffahrt zum Thema, überwiegend zeigen sie Passagierschiffe, aber auch immer wieder Schlepper, die kleinen Diener der Großen. Der Betrachter wird erkennen, dass die dargestellten Schiffe durchweg aus der Zeit zwischen 1910 und den 1950ern stammen. Von vielen dieser Schiffe, die noch aus den ersten 30 Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammten, existieren keine Farbfotos, so dass teilweise erst ausgiebige Recherchen das tatsächliche Aussehen der Schiffe zu Tage förderten. Doch sie alle unterscheiden sich im Aussehen ganz wesentlich von dem, was wir heute auf Flüssen und Meeren sehen. Ich bevorzuge die „klassischen“ Formen und Linien der alten Schiffe, weshalb ich mich in meiner Malerei fast ausschließlich mit ihnen beschäftige.
Ich habe mit der ernsthaften Malerei begonnen in dem Wissen, dass mir die künstlerische Ausbildung fehlt und ich mich stützen muss auf große Vorbilder wie Walter Zeeden oder Jochen Sachse. Auch gelegentliche Funde im Internet zum Thema Arbeitstechnik waren hilfreich bei der Entwicklung meiner Malerei. Als Autodidakt ist man besonders darauf angewiesen, seinen Blick für Licht und Schatten und ihre Wirkung auf Wetter und Wellen zu schärfen, um das Gesehene möglichst realistisch umzusetzen.
Die vorliegende Galerie soll einen Einblick vermitteln von meiner maritimen Arbeit. Sie wird regelmäßig um neu entstehende Gemälde erweitert werden.
Hinweis: Manche der Abbildungen in der Galerie weisen im Vergleich zu den Originalen Abweichungen bei Farben und Ausleuchtung auf!
Dietmar Borchert
Bergen-Eversen im Winter 2023
Das Foto stammt von Jürgen Poestges
Das Foto stammt von Jürgen Poestges